Was haben Fußball und Supply Chain Management gemeinsam?

Daniel Reich im Interview über seine neue Rolle als Dozent der Euro-FH

© Fraunhofer IIS
Daniel Reich

Hallo Daniel, wir konnten Dich als Lehrbeauftragten für die Masterstudiengänge der Logistik an der Euro-FH gewinnen. Stell Dich doch bitte kurz den Studierenden mit Deinem Werdegang vor:

Daniel Reich: Seit dem vergangenen Jahr arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS bei der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services. Mein Forschungsgebiet ist Supply Chain Risk Management in Verbindung mit New Space-Technologien wie z. B. die Anwendung von Satellitendaten, die Auswertung von Satellitenbildern oder ähnlichen Anwendungsszenarien im Kontext des Risk Management innerhalb von Lieferketten. Zuvor habe ich meinen Bachelor und Master in Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt SCM und Logistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg gemacht. Bereits im Studium durfte ich mich als Tutor für Wirtschaftsmathematik engagieren und freue mich, nun auch die Studierenden der Euro-FH zu betreuen.

Seit Ende 2023 engagierst Du Dich als Tutor und Dozent für die Module »Prozessanalyse« und »Supply Chain Management«. Was begeistert Dich an diesen Themen und was möchtest Du den Studierenden gerne vermitteln?

Daniela Reich: Mich begeistert an logistischen und SCM bezogenen Themen insbesondere, wie komplexe Lieferketten bzw. -netzwerke effizient gestaltet werden können. Die ständige Herausforderung, Prozesse zu optimieren und dabei sowohl Kosten als auch neuerdings Umweltauswirkungen und soziale Effekte zu minimieren, finde ich besonders spannend. Zudem bieten verschiedene digitale Technologien in diesem Kontext viele Möglichkeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln. Außerdem möchte ich durch die Betreuung der Module und vor allem mit der Durchführung des Präsenzseminars logistische und Supply Chain-relevante Fragestellungen näherbringen und die Studierenden für Themen des SCM und der Logistik begeistern.

Du forschst zum Thema »Risiko Management in Supply Chains«. Kannst Du uns kurz beschreiben, an welchen Fragestellungen Du konkret arbeitest?

Daniel Reich: Die Abteilung »Risiko- und Standortanalysen« entwickelt datenbasierte Lösungen für Unternehmen und Behörden für mehr zivile Sicherheit, resilientere Supply Chains und wirtschaftlichere wie nachhaltigere Standortentscheidungen. Dabei werden vor allem Verfahren für anwendungsnahe KI-gestützte Fernerkundung genutzt und z. B. mit Geoinformationen für bessere raumbezogene Analysen verknüpft. Mein Forschungsthema bezieht sich vor allem auf das Risk Management von Lieferketten bzw. Supply Chain-Netzwerken. Hierbei geht es darum, Supply Cain Risiken in Unternehmen zu bewerten und mittels Geodaten zu kartieren. Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung für ökosystemweite Supply Chain Management-Dienste. Konkret identifiziere und erforsche ich vor allem anwendungsspezifische Use Cases von Satelliten-Technologien im Kontext des Supply Chain Risk Management.

Zu Deinem Forschungsthema bietest Du auch die Betreuung von Abschlussarbeiten an. Zu welche konkreten Themen bzw. Fragestellungen können sich die Studierenden für eine Abschlussarbeit bei Dir bewerben?

Daniel Reich: Aufgrund des eigenen Forschungsgebietes finde ich sämtliche Themen, die das Supply Chain Risk-Management ansprechen, persönlich sehr interessant und daher würde es mich sehr freuen, wenn Studierende mit einem solchen Thema mich kontaktieren würden. Aufgrund meines Hintergrundes bin ich generell offen für die Betreuung von Abschlussarbeiten, die einen thematischen Bezug zum SCM bzw. zu logistischen Wertschöpfungsketten bzw. -netzwerken aufweisen.

Erlaube mir noch eine private Frage: Wenn Du Dich mal nicht mit Logistik- und SCM-Themen beschäftigst, wo kann man Dich in der Freizeit treffen?

Daniel Reich: Da findet man mich vor allem auf dem Fußballplatz. Seit meiner Zeit als Schüler bin ich in meiner Freizeit als Fußball-Schiedsrichter aktiv. Aktuell bin ich als Schiedsrichter in der Herren-Bayernliga (5.Liga/Oberliga) und als Schiedsrichter-Assistent in der Herren-Regionalliga Bayern (4.Liga) im Einsatz. Im Rahmen dieser Aufgabe bin ich am Wochenende auch immer mal wieder in traditionsreichen Stadien Bayerns (z. B. Hans-Walter-Wild Stadion in Bayreuth, Grünwalder Stadion in München usw.) als Akteur auf dem Spielfeld anzutreffen.

Bleiben wir passend zur aktuell laufenden Fußball-Europameisterschaft bei dem Thema: Was haben Fußball und Supply Chain Management gemeinsam?

Daniel Reich: Das ist zwar eine ungewöhnliche Frage, aber mir fallen auf Anhieb ein paar relevante Aspekte ein, die sowohl das Supply Chain Management auszeichnen als auch ein Fußballspiel beschreiben: 

  • Zielorientierung: In beiden Bereichen wird ein klares Ziel verfolgt, sei es der Sieg im Spiel oder die effiziente Lieferung von Produkten.
  • Strategie und Planung: In beiden Bereichen ist eine sorgfältige Planung und Strategie erforderlich, um die Ziele zu erreichen und durchzusetzen.
  • Teamarbeit: Sowohl im Fußball als auch im Supply Chain Management ist die Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern entscheidend für den Erfolg.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Sowohl Fußballteams als auch die Akteure einer Supply Chain müssen in der Lage sein, sich schnell an Veränderungen und unvorhergesehene Ereignisse anzupassen.

 

Das Interview wurde geführt von Christina Waibel, Projektleiterin der Studiengangskooperation im Masterstudiengang »Logistik und Supply Chain Management« an der Euro-FH. Stand Juni 2023