Fluid 4.0 bringt erstmalig Fluidtechnikhersteller, Maschinen- und Anlagenbauer, Anwender und Dienstleister aus der Fluidbranche zusammen, um dort daten- und technologiegestützt Prozesse zu digitalisieren und Circular Economy Strategien und Technologien nutzbar zu machen. Dafür wird ein branchen- und herstellerübergreifender Datenraum aufgesetzt. Aufbauend auf diesem Datenraum werden Verwaltungsschalen für das Systemmanagement in vier industrierelevanten Use Cases entwickelt und in konkreten Demonstratoren umgesetzt. Ziel ist erstens den Nutzen der Technologien bei der Umsetzung von Circular Economy Strategien aufzuzeigen und zweitens das im Projekt aufgebaute Wissen zu transferieren und einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen.
Fluid 4.0 zielt dabei auch darauf ab, die Umsetzung einer smart Circular Economy in der Fluidtechnikbranche weiter zu fördern, indem Digitalisierung, Datenräume, Daten und Technologien eingesetzt werden, um Wertschöpfung in Kreisläufen zu organisieren und damit nachhaltig und ressourcenschonend handeln zu können.
Branchen- und herstellerübergreifender Datenraum als Grundlage für mehr Effizienz und Zirkularität
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist der branchen- und herstellerübergreifende Datenaustausch, der als Grundlage für ein besseres Product Lifecycle Management dient. Hierbei ist die Erfassung von Produkt- und Prozessdaten während des gesamten Lebenszyklus essenziell, um zum Beispiel Produktoptimierungen vorzunehmen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. In der Fluidbranche besteht jedoch ein Mangel an Konzepten für eine übergreifende maschinenlesbare Datenbereitstellung und den entsprechenden Datenaustausch. Das Projekt arbeitet deshalb am Aufbau eines übergeordneten Datenraums, der die vorhandene Infrastruktur auf Komponentenebene intelligent verknüpft. Durch Interaktionsmodelle und Automatisierungs-Work Flows können so zirkukläre und nachhaltige Geschäftsmodelle und Prozesse etabliert werden.
Testanwendungen mit ausgewählten Verwaltungsschalen für das Systemmanagement
Als beispielhaften Testanwendungen für diesen Datenraum werden in Fluid 4.0 Verwaltungsschalen für das Systemmanagement in industrierelevanten Use Cases inkl. entsprechender Demonstratoren entwickelt und zwar für folgende vier definierte Anwendungen:
- Steuerungsentwicklung von Maschinen
- Energiemonitoring von Fluidtechnikanlagen
- Branchenübergreifende CO2-Bilanzierung
- Circular Economy
Anwendungsfall Circular Economy im Fokus
Die Expertinnen und Experten des Fraunhofer IIS konzentrieren sich dabei auf den Use Case Circular Economy: Hier arbeiten sie gemeinsam mit weiteren Projektpartnern an Initiativen zur Umsetzung der sogenannten R-Strategien (zum Beispiel Reuse, Repair oder Remanufacturing), um so die zirkuläre Nutzung fluidtechnischer Produkte zu ermöglichen. Dabei werden bestehende Konzepte zur Erweiterung des digitalen Produktpasses berücksichtigt. Ziel ist es, relevante Entscheidungskriterien für zirkuläre Lösungen zu erarbeiten und den Standardisierungsgrad zu erhöhen. Die Ergebnisse aus dem Use Case Circular Economy sollen in zukünftigen Forschungs- und Industrieprojekten sowie in der Lehre genutzt werden, um die Circular Economy in der Fluidbranche zu fördern.