Die vielseitige Planung von Mischprozessen sind Kernbestandteil der Lebensmittel- und Getränkeherstellung. Die Herausforderung bei der Produktion besteht vor allem darin, die richtigen Chargen für die Mischung zu verwenden, je nach Herkunft, Kultivierung der Lebensmittelzutaten und der Art und Weise der Weiterverwarbeitung. Qualitätsparameter, wie beispielsweise wertgebende Inhaltsstoffe werden in einer Laboranalytik strikt gemessen und geprüft und haben Einfluss auf die finale Mischung, denn dabei gilt es einen gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen einzuhalten.
Der Chargenbestand bestimmt, welche Aufträge rezeptiert werden können. Aktuell werden Chargen mit viel manuellem Planungsaufwand unter verschiedensten Kriterien bereitgestellt. Folglich ist es sinnvoll die Entscheidung, welche Aufträge zu rezeptieren sind, mit der Chargenauswahl zu koppeln. Ziel des Projektes ist daher ein entscheidungsunterstützendes Softwareplanungstool zu entwickeln, das folgende zentrale Fragestellungen integriert betrachtet.
Wie können im Rahmen der Rezeptierung Chargen so ausgewählt werden, dass
- Qualitätsstandards und Ansprüche unter Berücksichtigung der Messwerte aus der Laboranalytik während und nach der Mischung sichergestellt sind?
- eine nachhaltige und vorrausschauende Lagerplanung ermöglicht wird?
- die Kundenaufträge mit dem verfügbaren Lagerbestand bestmöglich bedient werden können?
Für den letzten Planungsschritt von Halbfertigware zur fertigen Mischung wurde eine Planungssoftware entwickelt. Die Basis bildet ein maßgeschneidertes, gemischt-ganzzahliges Optimierungsmodell. Dieses Modell wurde in einer Software implementiert, deren Testläufe hohen Mehrwert für die Produktionsplanung versprachen.
Mit Vergleich von Planungsstrategien und flexiblen Schnittstellen zu einer benutzerfreundlichen Softwarelösung
Im Rahmen dieses Projektes wurde das zugrundeliegende mathematischen Modell um weitere Produktionsregeln und Planungspraktiken formalisiert. Dabei wurden Informationen über Kundenaufträge, Lagerbestand, Laboranalytik für Entwicklung und Test vom Projektpartner zur Verfügung gestellt. So ist es möglich, die bestehdene Software mittels flexibler Schnittstellen in die IT-Infrastruktur des Projektpartners zu integrieren, um die Entscheidungsunterstützung in die alltägliche operative Planung nahtlos einfliesen zu lassen.