Future Retail Store zur Zukunft des stationären Einzelhandels in München eröffnet

Im Future Retail Store erhalten mittelständische bayerische Handelsunternehmen Raum und Ressourcen, um ihr Geschäftsmodell zukunftsfähig weiterzuentwickeln und mit digitalen Technologien zu experimentieren. Das bis Ende 2025 laufende Förderprojekt wird von der Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel finanziert und wissenschaftlich durch das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS begleitet. Zwei Handelsunternehmen, das Gartencenter Kiefl und die Cairo AG, wurden in einer bayernweiten Ausschreibung ausgewählt, ihre Innovationen zu testen. Jetzt hat der Laden auf einer Einzelhandelsfläche im Münchner Rathaus eröffnet.

© Rid Stiftung

Der Future Retail Store ist kein Showroom oder Labor, sondern ein realer Laden mit realen Kundinnen und Kunden. Basierend auf deren Feedback werden die dort umgesetzten neuen Geschäftsideen und Technologien kontinuierlich weiterentwickelt. Der Store ist seit 15. März bis Ende Mai mit Unterstützung der Landeshauptstadt München auf einer Einzelhandelsfläche im Münchner Rathause zu finden.

»Wir forschen daran, wie sich insbesondere der mittelständische Einzelhandel mit Hilfe von Digitalisierung und innovativen Konzepten nachhaltig aufstellen kann. Der Future Retail Store ist dafür das perfekte Projekt: Hier schaffen wir einen Entscheidungsraum, der datengetrieben beleuchtet, welche Innovationen wirklich zukunftsweisend sind und sich auch wirtschaftlich lohnen. Wir freuen uns also schon sehr auf die ersten Ergebnisse«, fasst Dr. Nadja Hoßbach-Zimmermann, Abteilungsleiterin »Innovation and Transformation« am Fraunhofer IIS, die Forschungsperspektive zusammen. Dr. Maximilian Perez, bei der Rid Stiftung verantwortlich für den Bereich Innovationsförderung, ergänzt: »Ziel des Förderprojektes Future Retail Store ist es, reale Anwendungsbeispiele und übertragbare Erkenntnisse für die Zukunft des Einzelhandels zu gewinnen. Außerdem möchten wir zeigen, wie ideenreich und digital der stationäre, mittelständische Einzelhandel bereits ist.«

 

»Urban Gardeners« von Gartencenter Kiefl ab sofort im Münchner Rathaus

Das Gartencenter Kiefl setzt sein Konzept »Urban Gardeners« im Münchner Rathaus um. Auf zwei Etagen, im Erdgeschoss und im ersten Stock, präsentiert das Unternehmen ein Sortiment und Einkaufserlebnis, das speziell auf die Bedürfnisse urbanen Lebens zugeschnitten ist. Dafür werden aktuelle Trends mit Social Media-Analysen identifiziert und mit einem passenden Produktangebot verknüpft. Interaktive Screens und KI-Chatbots unterstützen digital dabei, die richtige Pflanze auszuwählen. Außerdem werden live vor Ort passgenaue Übertöpfe mit 3D-Druck produziert und verkauft. Weiteres Highlight: der hauseigene »Gardeners Coffee Club« mit angeschlossenem Café, das auch Kaffee und Backwaren to go anbietet.

»Wir freuen uns sehr, unser Konzept ›Urban Gardeners‹ in dieser zentralen Lage am Münchner Marienplatz erproben zu können. Die Chancen der digitalen Zukunft wollen wir nicht nur erkennen, sondern auch nutzen«, so die beiden »Urban Gardeners« Jakob Kiefl und Valentin Kiefl.

 

Hologrammberatung bei Cairo im eigenen Laden und im JOSEPHS® in Nürnberg

Die Cairo AG erprobte vorab in Nürnberg auf der eigenen Ladenfläche und im offenen Innovationslabor JOSEPHS® neue Technologien. Ein Schwerpunkt lag auf einer Hologrammberatung, bei der das Verkaufspersonal als holografische Bilder an den Point of Sale »teleportiert« wird. Dies soll eine effektive, persönliche Beratung an verschiedenen Standorten gleichzeitig ermöglichen. Zusätzlich wurden Virtual Reality-Brillen und Augmented Reality-Anwendungen getestet, mit denen Kundeninnen und Kunden sich Designmöbel im Raum besser vorstellen können.

Gero Furchheim, Vorstand der Cairo AG, zieht ein erstes Fazit: »Die Teilnahme am Future Retail Store hat uns bereits jetzt wertvolle Erkenntnisse bezüglich des Einsatzes der Hologrammtechnologie bei der Kundenberatung geliefert. Unsere Vision: einen kleinen Designstore beispielsweise in München zu eröffnen, in dem mit digitaler Unterstützung die gesamte Kollektion und Beratungskompetenz des Nürnberger Designstores erlebbar gemacht wird.«

 

Social Media-Schlaglichter: Einblicke in die Konzepte und wissenschaftliche Begleitung des Future Retail Store-Projekts

Visuelle Eindrücke und wissenschaftliche Vertiefung: Das Fraunhofer IIS wird auf LinkedIn und Instagram in regelmäßigen Abständen vertiefende Einblicke zu den Konzepten und Innovationen geben. Über die virtuellen Entdeckungen hinaus lohnt ein Besuch vor Ort – Interessentinnen und Interessenten sind im Future Retail Store in München herzlich willkommen!

Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel

Die Rid Stiftung fördert seit über 30 Jahren Händlerinnen und Händler mit kostenfreien Aus- und Weiterbildungsprogrammen und mittelständische Unternehmen mit intensiven Coaching-Programmen. Sie wurde 1988 von Dr. Günther Rid gegründet, der nicht nur BETTENRID zu einem über Bayerns Grenzen hinaus bekannten Fachgeschäft gemacht hat, sondern dessen Vision es war, die Existenz des mittelständischen Einzelhandels zu sichern und damit auch die Vielfalt der Stadtkultur zu erhalten. Die Zukunftsthemen Innovation, Kooperation und Digitalisierung stehen im Fokus der aktuellen Stiftungsarbeit.