Automatisierung und Digitalisierung schreiten auch in der Kommissionierung weiter voran, doch wenn – wie so oft – eine hohe Flexibilität im Pick-Prozess gefordert ist, ist der Mensch mit seinen kognitiven Fähigkeiten weiterhin unverzichtbar. Aber der Mensch ist nicht unfehlbar und jeder falsche Griff in der Kommissionierung verursacht Mehraufwände und erhöhte Kosten. Abhilfe schaffen technologiegestützte Assistenzsysteme, die dem Kommissionierer schnell und zuverlässig Fehler beim Greifen melden. Das von Fraunhofer IIS und seiner Arbeitsgruppe SCS entwickelte System erkennt mittels induktiver Nahfeldortung, in welches Regalfach der Kommissionierer greift. Zeitgleich wird diese Information an eine Softwareplattform zum Soll-Ist-Vergleich gesendet, der die Validierung und Quittierung des Griffes ermöglicht, eine manuelle Quittierung kann entfallen. Bei einem Fehlgriff erhält der Kommissionierer unmittelbar eine Alarmmeldung und kann sofort korrigieren. Das System unterscheidet sich grundlegend von bisherigen Eingriffsüberwachungssystemen, die mit optischen Sensoren, Lichtschranken oder Laserscannern arbeiten. Neben dem deutlich geringeren Installationsaufwand kann die Nahfeldortung Pickfehler erkennen, auch wenn mehrere Kommissionierer gleichzeitig ins Fach greifen. Die dazu entwickelte Lokalisierungstechnologie IndLoc® stammt vom Fraunhofer IIS.