1) Formierung des Innovationsteams: Das Innovationsteam findet sich zunächst in seiner neuen Rolle zusammen. Hierbei gilt es, seine Selbstwirksamkeit als Innovatorin und Innovator kennenzulernen und zu erforschen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gruppe zu identifizieren und zentrale Regeln der Gruppe, Freiheitsgrade und der Arbeitsmethodik kennenzulernen. Diese Aktivität findet insbesondere zu Beginn der Teamarbeit statt, wird jedoch in den einzelnen Workshop-Formaten immer wieder aufgegriffen und vertieft. Zum Innovationsteam kann ebenfalls die optionale Rolle der Innovationspromotorin/des Innovationspromotor gehören. Diese Person steht im Idealfall vor Beginn des Innovationszyklus fest und wird während der Projektlaufzeit von Fraunhofer Experten in Individual-Coachings ausgebildet, um die erlernten Innovationsmethoden und Perspektiven in das Unternehmen zu tragen. Nach Beendigung des Projekts ist sie Wissensträger, Netzwerker und Multiplikator für systematisches Innovieren im Unternehmen und kann durch das vermittelte Wissen künftige Innovationsprojekte im Unternehmen selbstständig initiieren und begleiten.
2) Erfassen und Exploration der Ausgangssituation: Im zweiten Schritt wird das Innovationsteam mit den existierenden Rahmenbedingungen vertraut gemacht. Insbesondere wird hier ein gemeinsames Verständnis über den Startpunkt (konkretes Themenfeld, Rahmenthema oder grüne Wieso) geschaffen. Je nach Bedarf werden Methoden aus den Bereichen Markt- und Umfeldanalyse sowie Service Design aufgegriffen, um das existierende Geschäftsmodell und entsprechende Herausforderungen zu analysieren. Ziel ist, eine spezifische gemeinsam erarbeitete Problemstellung zu formulieren.
3) Ideengenerierung: Mittels Kreativitätstechniken und gezielten Nachforschungsaufträgen (ggf. Exkursionen/Innovationssafaris) wird eine Vielzahl von Lösungsideen bzw. Ideensplitter zu der Problemstellung zusammengetragen. In dieser Phase gilt es, eine hohe Divergenz der Ideen und Ansätze zu erzeugen und existierende Ansätze zu »hacken« bzw. zu hinterfragen.
4) Agile und systematische Konzeptentwicklung: Aus den Ideensplittern und Ergebnissen der ersten Schritte werden sinnvolle Klassen gebildet und Zielszenarien abgeleitet. Diese werden in erste Konzepte im Sinne papierbasierter Prototypen (z. B. Business Model Canvas – BMC-Methode) überführt. In der Gesamtsicht aller relevanten Konzepte entsteht eine Landkarte potenzieller Innovationsmöglichkeiten bzw. neuer Geschäftsmöglichkeiten. Diese werden von dem jeweiligen Innovationsteam priorisiert und bewertet.
5) Hypothesenbildung: Der nächste Schritt markiert den Übergang zu Phase 2, dem Konzepttest. Dazu werden die entwickelten Geschäftsmodellkonzepte aus Phase 1 nach unbelegten Annahmen und erfolgskritischen Hypothesen untersucht. Nach der Priorisierung der daraus entstandenen formulierten Arbeitshypothesen werden diese in der anschließenden Phase 2 durch geeignete Testverfahren falsifiziert.