ARGOS – Aufklärung von reaktivierbaren Gewerbeflächen mittels optisch-basierter Systeme

KI-gestützte Extraktion von Brachflächen aus Geodaten, Luft- und Satellitenbildern

© Adobe Stock / fotograupner – stock.adobe.com / Bearbeitung Fraunhofer IIS
Wir realisieren eine flächendeckende Bestimmung von Brachflächen anhand KI-gestützter Analysen von Satellitenbildern und Geodaten.
© Adobe Stock / zapp2photor – stock.adobe.com / Bearbeitung Fraunhofer IIS
Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse als Brownfield-Kataster ermöglichen wir eine Kreislaufwirtschaft für Grundstücke.

Die Verfügbarkeit von Grundstücksflächen ist der wichtigste Faktor, wenn es um die Entwicklung größerer neuer Gewerbeansiedlungen geht. In der Realität kämpfen die Kommunen und ansiedlungswilligen Unternehmen aber mit einer zunehmenden Flächenknappheit, insbesondere in Ballungsräumen. Außerdem soll aus Nachhaltigkeitsgründen die Netto-Neuversiegelung von Gewerbeflächen reduziert werden, sodass neue Ansiedlungen in vielen Fällen nur durch eine Reaktivierung nicht mehr genutzter Gewerbeflächen, sogenannte Brownfields, realisiert werden können. Diese haben noch weitere Vorteile: Sie sind oft bereits an lokale Versorgungsnetze angeschlossen, haben eine gute Infrastrukturanbindung und sind für Mitarbeiter gut erreichbar.

Doch wo liegen diese Brownfields und wie viele existieren überhaupt? Und mit welchen Altlasten ist vor Ort zu rechnen? Während einige Kommunen hier über einen detaillierten Einblick verfügen, haben andere Regionen bis hin zu Bundesländern dazu nur sporadische und dezentrale Informationen vorliegen.

Flächendeckende Identifikation von Brachflächen mit KI

Mit dem Projekt ARGOS soll eine bundesweit flächendeckende, KI-gestützte Extraktion von Brachflächen aus Geodaten, Luft- und Satellitenbildern realisiert werden. Ziel ist, daraus eine Online-Informationsplattform zum Thema Brownfields zu entwickeln, die eine aktuelle Übersicht zu potenziellen Standortoptionen für gewerbliche Immobilienprojekte ermöglicht.

Dazu trainieren Expertinnen und Experten der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS ein künstliches neuronales Netz, entsprechende Flächen zu identifizieren.

Potenzielle Brownfield-Standorte können damit sichtbar gemacht und neue gewerbliche Immobilienprojekte ermöglicht werden, was nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen von Vorteil ist, sondern auch aus nachhaltigen: Denn für Neuansiedlungen und Unternehmenserweiterungen müssen keine neuen Flächen versiegelt werden. In einer Vorstudie wurde bereits deutschlandweit die Machbarkeit untersucht, nun werden konkrete Daten gesammelt und flächendeckend ausgewertet.

Brownfield-Plattform macht Analyseergebnisse verfügbar

Nach Abschluss des Projekts stehen die Ergebnisse nun seit Oktober 2024 auf einer Online-Informationsplattform als Brownfield Identifikations Kataster zur Verfügung. Dieses zeigt nicht nur Ort und Größe der mit einer hohen Wahrscheinlichkeit als Brownfields klassifizierten Flächen auf, sondern reichert diese soweit möglich um weitere Meta- und Geodaten an. Interessentinnen und Interessenten können sich hier ein Bild machen: www.brownfieldkataster.de

Projektpartner

Das Projekt wird im Auftrag des Deutschen Brownfield Verbands DEBV in Kooperation mit der Spacedatists GmbH erarbeitet.

 

Zu den Kontributoren zählen namhafte Unternehmen aus dem Handel sowie der Bau-, Immobilien- und Logistikwirtschaft:

  • Aconlog Projektentwicklung GmbH
  • Arcadis Germany GmbH
  • bauwo Grundstücksgesellschaft mbH
  • Bremer AG
  • Deutsche Post DHL Real Estate Deutschland GmbH
  • Drees & Sommer SE
  • FIEGE Logistik Stiftung & Co. KG
  • Frasers Property Europe
  • Garbe Industrial Real Estate GmbH
  • GLP Germany Management GmbH
  • Goldbeck GmbH
  • Hagedorn Management GmbH
  • Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG
  • Panattoni Germany Properties GmbH
  • Prologis Germany Management GmbH
  • Zalando SE

Das könnte Sie auch interessieren

 

Forschungsfeld

Digitalisierung in Transportlogistik und Kombinierter Verkehr

Wachsende Verkehrsaufkommen und Ressourcenmangel erfordern vollständig vernetzte Transportlösungen mit einer intelligenten Verknüpfung intern wie extern vorliegender Daten.

 

Forschungsfeld

KI-basierte Bedarfsprognosen für Logistik, Handel und Verkehr

Wir bringen KI-basierte Bedarfsprognosen in der Logistik, dem Handel und der Produktion in die Anwendung, um Vorhersagen zu verbessern und Prognose-Unsicherheiten zu quantifizieren.

 

Digitales KV-Terminal der Zukunft

In der Machbarkeitsstudie zum digitalen KV-Terminal der Zukunft werden verschiedene Digitalisierungsansätze zur Optimierung eines Umschlagterminals des kombinierten Verkehrs geprüft und evaluiert.

 

KITE

Der Verkehr ist dabei einer der großen Emittenten von Treibhausgasen. Gleichzeitig wächst der Straßengüterverkehr aber immer weiter. Ein beträchtlicher Anteil dieser LKW-Fahrten ist dabei nicht optimal ausgelastet – viele LKWs fahren leer auf der Straße. Im Projekt »KITE« entwickeln die Forscherinnen und Forscher der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services ein neues KI-basiertes Verfahren zur Tourenplanung, um Leerfahrten zu reduzieren.

 

Umwelt- und Klimaschutz in der Logistik

Gemessen am nationalen Bruttoinlandsprodukt ist die Logistik eine relevante Branche, wenn es um Umwelt‐ und Klimaschutz geht. Entsprechend hoch ist der Beitrag, den sie durch neue Konzepte zur Verkehrsverlagerung, Verkehrsvermeidung, Effizienzsteigerung und durch den Einsatz neuer technologischer Lösungen leisten kann. Welche Maßnahmen gibt es und für wen machen sie in welchem Kontext Sinn?