Digitalisierte und vollständig vernetzte Transportlösungen

Digitalisierung in Transportlogistik und Kombinierter Verkehr

Forschungsfeld »Digitalisierung in Transportlogistik und Kombinierter Verkehr«, orangener Lkw und Wechselbrücken
© Adobe Stock/ Amarinj

Der überbetriebliche Transport ist ein wesentliches Element in der Supply Chain und oft genug auch ein sehr kritischer: sei es aus Kosten-, Zeit- oder Effizienzgründen, z.B. wenn es um Fahrer- und Fahrzeugkapazitäten, Ladeprozesse, Netz- und Streckenplanungen oder auch nur die optimale Güterverteilung geht.

Hier hofft die Branche schon lange auf Entlastung durch die Möglichkeiten der Digitalisierung, die sich beispielsweise durch autonomes Fahren, Platooning, oder eine automatisierte Verkettung der Transportmodi wie sie im Kombinierten Verkehr zu Land Wasser und Luft vorkommt, ergibt. Während in Produktion oder Intralogistik unter dem Stichwort »Industrie 4.0« bereits Prozesse erfolgreich optimiert werden, sind die Ansätze in der Transportlogistik in der Regel nur gering ausgereift: Zum einen liegt dies an dem geringen Digitalisierungsgrad der Transportprozesse. Zum anderen ist dies dem schwachen Vernetzungsgrad der einzelnen Akteure geschuldet. Es fehlt eine Interaktion der Beteiligten im überbetrieblichen Transportprozess wie z.B. Spediteur und Transportunternehmer bzw. Fahrer, Spediteur und Verlader sowie mit Infrastrukturbetreibern. Gründe hierfür können fehlende technologische Möglichkeiten sein. Außerdem kommt hinzu, dass viele Beteiligte die Vorteile einer digitalen Vernetzung nicht erkennen.

Die Lösung: Bessere Datennutzung

Die Lösung der Probleme in der Transportlogistik liegt im besseren Nutzen von Daten – dazu muss eine Kombination aus

  • Technologie,
  • anwendungsbasierter Data-Analytics
  • und übergreifender Vernetzung

der Transportdaten erfolgen. Wirklicher Mehrwert entsteht nur dann, wenn Akteure und einzelne Verkehrsträger schnell untereinander Daten austauschen – am besten in Echtzeit. Informationen wie Sendungsdaten gehen dadurch beim Transport nicht verloren und die Informationssicherheit ist gewährleistet. Nur durch ein solches Handeln wandelt sich die Transportlogistik nach und nach zu ihrem »digitalen Zwilling«: der Transportlogistik 4.0.

Mit vollständig vernetzten und digitalisierten Transportprozessen zur Transportlogistik 4.0


Unter Transportlogistik 4.0 verstehen wir – in Anlehnung an den Begriff »Industrie 4.0« – die Anwendung der Prinzipien cyberphysischer Systeme zur verbesserten Steuerung, Selbstorganisation und Optimierung von überbetrieblichen Transporten. Mithilfe moderner Technologien werden bei Be- und Entladung sowie aus den Transportprozessen Daten erfasst und ausgewertet. Die Daten ermöglichen es, ein zeitnahes, digitales Abbild zu erstellen. Anschließend lassen sich diese Informationen mit weiteren Informationen aus IT-Systemen, Kamerasystemen oder Sensoren verknüpfen, mit Hilfe von Data Analytics Verfahren weiter analysiert und optimiert, so dass letztendlich Maßnahmen zur unternehmensübergreifenden Effizienzsteigerung der Netze in Echtzeit abgeleitet werden können, beispielsweise um selbststeuernde Teilsysteme aufzubauen oder um die Transportabwicklung und -abrechnung zu automatisieren.

Dafür forschen wir an der Frage, wie intern und extern vorliegende Transportdaten intelligent verknüpft werden können, so dass zukünftig automatisiert und in Echtzeit valide und relevante Daten zur Verfügung stehen.

Wie wir Transportprozesse vollständig vernetzen

Wachsende Verkehrsaufkommen und Ressourcenmangel erfordern vollständig vernetzte Transportlösungen mit einer intelligenten Verknüpfung intern wie extern vorliegende Daten. Ziel der Transportlogistik 4.0 ist deshalb eine daten- und vernetzungsbasierte effiziente, dezentral organisierte, flexible und agile Planung und Steuerung des Transports. Damit alle Akteure im Transportprozess davon tatsächlich profitieren können, ist es notwendig, dass die Transportprozesse zukünftig nicht nur digitalisiert, sondern auch tatsächlich vernetzt sind. Der Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit liegt daher auf der Analyse und Interpretation von Transportdaten mit dem Ziel,

  • zu identifizieren, welche Bedarfe im Hinblick auf die Vernetzung der Transportprozesse bestehen, z.B. um die Effizienz in Sachen Nutzung von Kapazität, Zeit, Distanz und Geschwindigkeit in Transportketten zu steigern, aber auch um die Effektivität unter den Supply Chain Akteuren zu verbessern.
  • zu analysieren, welche Mehrwerte durch die intelligente Verknüpfung von Transportdaten für Entscheidungsträger entstehen. In diesem Zusammenhang ist es erforderlich Effizienz- und Effektivitätskennzahlen zu bilden, die Verbesserungspotenzial darstellen.
  • zu erforschen, wie Transportprozesse der Zukunft unter dem Einsatz neuer Technologien und Optimierungsmodellen aussehen können.

Referenzen aus dem Forschungsfeld

Noch mehr Referenzen

 

Erfahren Sie hier mehr über alle unsere Projekte und Publikationen aus unseren einzelnen Forschungsfeldern.

Projekt

KITE

Entwicklung eines KI-basierten Verfahren zur Tourenplanung, um Leerfahrten und Emissionen zu reduzieren.

Projekt

Energieeffiziente Fahrplanoptimierung

Durch eine effizienten Fahrweise den Energieverbrauch der Nürnberger U-Bahn senken.

Projekt

KV-Terminal der Zukunft

In der Machbarkeitsstudie zum »digitalen KV-Terminal der Zukunft« werden verschiedene Digitalisierungsansätze zur Optimierung untersucht.

Projekt

KIVAS

Bessere Auslastung im Straßengüterverkehr mit KI-gestützten Kurzzeitprognosen.

Projekt

Trends in der Urbanen Mobilität

Datenbasierte Trendforschung zur Absicherung von Investitionsentscheidungen.

 

Projekt

PRODAB

Prozessdatenanalyse und Prognose von Durchlaufzeiten in Logistik und Produktion.

Projekt

Transportlogistik 4.0

Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern die Logistik

Erfahren Sie mehr über die Arbeitsgruppe SCS

 

Vision

Unsere Vision »Erfolg und Mehrwert durch Daten« bestimmt unsere Forschungsfelder. Lesen Sie hier mehr über das, was uns antreibt.

 

Wissenschaftliche Kompetenz im Referenzprozess

Die in unseren Forschungsfeldern geschaffenen methodischen Kompetenzen orientieren sich an unserem eigens entwickelten Referenzprozess zur digitalen Transformation: Lesen Sie hier, was wir darunter verstehen und wie wir mit unseren Kompetenzen Unternehmen umfassend begleiten können.