Regionale Verladeplattformen zur Nutzung von KV-Terminals in Randlagen (ReVeLa)

Der Kombinierte Verkehr als umweltfreundlichere Transportalternative

© Terminal Schweinfurt Translog GmbH

Im- und exportorientierte Unternehmen von Industrie und Handel mit Standorten abseits der verkehrstechnisch gut erschlossenen und ausgelasteten Ballungsräume weisen eine besonders intensive Nutzung der Straße als Verkehrsträger auf. Eine umweltfreundlichere Alternative zum reinen Straßentransport bietet der Kombinierte Verkehr (KV). Für die Gestaltung und Organisation eines funktionsfähigen KV sind jedoch eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure mit teils divergierenden Interessen erforderlich: Verlader/Entlader, Reedereien, Hafenbetreiber, Terminalbetreiber, Speditionen, Trucking-Unternehmen und KV-Operateure. Diese Vielzahl an Beteiligten macht die Koordination von KV-Transporten durch die fragmentierte Dienstleistungs- und Informationskette zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Eine besondere Herausforderung liegt dabei insbesondere im zeitlichen Abgleich von Kapazitätsangebot auf bestimmten KV-Relationen und der Transportnachfrage des lokalen Marktes.

Förderung intermodaler Verkehre in Randlagenregionen

Ziel des Forschungsvorhabens »Entwicklung und Evaluierung einer regionalen Verladeplattform zur Nutzung von KV-Terminals in Randlagen von Metropolregionen (ReVeLa)« war die Entwicklung eines Konzepts zur Förderung intermodaler Verkehre in dezentralen Regionen am Beispiel der Region Schweinfurt. Hierdurch soll der Schienenanteil containerisierter Verkehre gesteigert werden. Die komplexen Dienstleisterstrukturen im KV erschweren aktuell die Abstimmung der beteiligten Akteure und damit die Steuerung der arbeitsteiligen Prozesse. Um diese Situation im Detail zu untersuchen und im Fall der Beispielregion Schweinfurt zu verbessern, erfolgt im Projekt eine regionalspezifische Prüfung und betriebswirtschaftliche Bewertung der vorhandenen Transportalternativen. Mittels einer strukturierten Interviewrecherche wurden die aktuellen Gegebenheiten in der Welt des KV zusammen mit Problemstellungen, Hindernissen und Wünschen verschiedener Akteure insbesondere hinsichtlich des Austausches und der Bereitstellung relevanter Informationen erfragt und abgebildet. Aufbauend hierauf wurde ein Konzept für eine webbasierte Informations- und Austauschplattform erarbeitet. Die Implementierung und Etablierung einer solchen Plattform im KV erhöht die Transparenz bezüglich der Kapazitätsnutzung bei den einzelnen Verladern und trägt sowie zu einer vereinfachten Kommunikation aller beteiligten Akteure beitragen. Der konkrete Nutzen ergibt sich durch:

  • eine Erleichterung der zeit- und bedarfsgerechten Bündelung von Verkehren mehrerer Verlader
  • einen verbesserten Kundenzugang und damit eine Minimierung der Risiken des langfristigen operativen Betriebs für Terminals
  • Kosteneinsparungen für Verlader durch Direktverladung in regionalen Terminals
  • eine Gesamtkostenersparnis über alle Akteure hinweg durch verminderten Informationsbeschaffungsaufwand
  • eine höhere Transparenz des Transportablaufs und Möglichkeiten aktiver Steuerung von Containerverkehren
  • eine Eröffnung neuer Auslastungs- und Absatzpotentiale für Terminals
  • eine verbesserte Umweltbilanz durch einen insgesamt höheren Schienenanteil
  • eine effizientere Nutzung von Ressourcen durch eine bessere Planbarkeit
 

Softwarekonzept für eine webbasierte Informations- und Austauschplattform im KV

Im Projekt ReVeLa wurde unter Berücksichtigung der Anforderungen aus der Praxis sowie anhand einer Marktrecherche bestehender Softwaredienstleitungen im und um den Bereich Logistik ein Konzept zur Umsetzung einer webbasierten Plattform für KV-Verkehre entwickelt. Teil dieses Konzepts sind verschiedene operative Funktionalitäten wie die Möglichkeit für Track&Trace von Containereinheiten. Zudem wurden auch strategische und taktische Aspekte bei der Erstellung des Konzepts einbezogen. Die hierzu konzeptionierten Funktionen beinhalten beispielsweise interaktive Fahrpläne oder Kostenvergleiche aus finanzieller Sicht sowie der Perspektive der Nachhaltigkeit mit dem reinen Straßentransport per LKW. So soll die Attraktivität des KV in Randlagen für potenziell interessierte Verlader und dadurch die Nachfrage nach KV-Dienstleistungen nachhaltig gesteigert werden.

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