Intelligente Kennzahlenermittlung für Flurförderzeuge

Automatisierte Erfassung und Auswertung von Daten über die intralogistischen Transportprozesse mit Flurförderzeugen

Foto zum Projekt IKE; Zwei Arbeiter im Lagerhaus und ein Gabelstapler
© Marcin Robert Balcerzak - Fotolia.com

Kann der geplante Umschlag im Lager mit unseren vorhandenen Flurförderzeugen bewältigt werden oder müssen wir neue anschaffen? Können wir gar auf den Einsatz von einzelnen Flurförderzeugen verzichten, wenn wir die Fahrwege und Routen optimal gestalten?

Diese Fragen stellt sich fast jedes Unternehmen, das eigene Flurförderzeuge, wie beispielsweise Gabelstapler oder Routenzüge, besitzt. Doch nur mit einer entsprechend guten Datenbasis, bestehend aus echten Bewegungsdaten, lässt sich der Einsatz von Flurförderzeugen wirklich effizient planen und bewerten. Um den Einsatz von Flurförderzeugen transparenter und effizienter zu gestalten, arbeitet die Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS des Fraunhofer IIS deshalb an Lösungen zur intelligenten Kennzahlenermittlung im Forschungsprojekt »IKE«.

Intransparenz durch lückenhafte Datenerfassung

Unternehmen verwenden Kennzahlen als Grundlage für Planung, Steuerung und Kontrolle ihrer Prozesse. Validität, Qualität und lückenlose Erhebung der den Kennzahlen zugrunde liegenden Daten spielen daher eine sehr wichtige Rolle, um Fehlentscheidungen zu vermeiden. Gerade in der Intralogistik und hier bei den innerbetrieblichen Transporten ist die Datenlage oft schlecht; mit entsprechenden Konsequenzen von überflüssigen Transportbewegungen bis hin zu Versorgungslücken.

Die bisherigen Vorgehensweisen zur Datenerfassung innerbetrieblicher Transportprozesse stoßen schnell an ihre Grenzen. Bewegungsdaten zu Flurförderzeugen, wie Routenzüge oder Gabelstapler, werden oftmals nur indirekt erhoben, beispielsweise auf Basis von Lagerbuchungen aus dem jeweiligen IT-System. Darüber hinaus beruhen sie häufig auf manuellen Erhebungen aus beobachtungsbasierten Zeit- und Wegestudien, die aufwändig, ungenau und oft fehlerhaft sind. Die unzureichende Datenbasis erschwert neben der Planung, Steuerung und Kontrolle der Prozesse auch deren gezielte Verbesserung.

Ursache-Wirkungsbeziehungen verstehen, Daten erfassen und nutzbare Informationen generieren

Die Arbeitsgruppe SCS arbeitet im Rahmen der intelligenten Kennzahlenermittlung an vielfältigen Fragestellungen der intralogistischen Transportprozesse. Grundlegend hierfür ist ein tiefgreifendes Verständnis der Ursache-Wirkungsbeziehungen in diesem Bereich, um daraus Erkenntnisse bspw. für die Fehleranalyse und anschließende Optimierungen ableiten zu können. Da die hierfür notwendigen Daten zumeist nicht vorhanden sind, wird ebenfalls an technologischen Lösungen gearbeitet, die eine fundierte Datenbasis für die Auswertungen schaffen.

Eine zentrale Grundlage hierfür ist das am Fraunhofer IIS entwickelte awiloc®-Ortungssystem, mit dessen Hilfe Flurförderzeuge bis auf wenige Meter genau geortet werden können. awiloc® basiert dabei auf der Feldstärkenverteilung vorhandener WLAN Netzwerke (Hotspots), ohne dabei mit unternehmensinternen Systemen zu kommunizieren. Darüber ermöglicht die Einbindung weiterer Technologien, die Erfassung zusätzlicher Daten wie etwa Bewegungs- oder Beladungszustände.

Um aus den Daten allerdings Mehrwerte für die Unternehmen erzielen zu können, ist zudem auch die Verarbeitung der Daten zur nutzbaren Informationen ein wichtiger Forschungsaspekt. Insbesondere im Kontext der durch die Digitalisierung stark zunehmenden Datenverfügbarkeit auch in anderen Unternehmensbereichen, stellt sich die Frage nach der Zusammenführung relevanter Daten, um die intralogistischen Transportprozesse optimal auf die angrenzenden Prozesse und weitere Anforderungen einstellen zu können.

Zusammenarbeit in der Praxis

Im Rahmen der Aktivitäten zur intelligenten Kennzahlenermittlung arbeitet die Arbeitsgruppe SCS eng mit Partnern aus der Praxis zusammen. Dabei geht es nicht nur darum die Anforderungen aus der Praxis zu erheben, sondern auch bei der technologischen und analytischen Weiterentwicklung nutzenstiftende Kooperationen aufzubauen.

Falls Sie daher Interesse, Ideen oder Problemstellungen in diesem Themenfeld haben, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.

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