Echtzeittransparenz von Luftfracht mithilfe eingebetteter Sensorik

Steigerung der zivilen und prozessualen Sicherheit in der Luftfracht

Foto zum Projekt CairGoLution; Beladen eines Frachtflugzeuges
© Bjoern Wylezich - Fotolia.com

Der Luftfrachtverkehr nimmt im globalen Handel einen hohen Stellenwert ein. Größtenteils werden dazu Passagierflugzeuge genutzt, daher spielt die Sicherheit in diesem Zusammenhang eine besonders große Rolle. Das Konzept der sicheren Lieferkette birgt allerdings Herausforderungen was die Prozesse und Technologien betrifft. Die durchgängige Statusüberwachung von Waren bzw. Ladungsträgern ist wesentliche Voraussetzung für die Gewährleistung eines »sicheren« Transports vom Versender bis zum Empfänger. Entlang von weltweiten Luftfracht-Logistikketten besteht das Risiko, dass die eingesetzten Unit Load Devices (ULDs) manipuliert werden. Gefahrenstoffe oder unautorisierte Öffnungen verletzen die Integrität der Sendung. Aus diesem Grund realisierte das Forschungsteam ein Kontrollsystem, das Integritätsverletzungen von ULDs erkennen kann und im Bedarfsfall an die Zentrale meldet.

Durchgängige Überwachung von ULDs

Die wesentliche Herausforderung bei der Umsetzung des Projektziels war es, dass im Gegensatz zu Lösungen im Straßen-, Schienen- und Schiffsverkehr eingesetzte Technologien nicht durchgängig aktiv Daten übertragen dürfen. Im Hauptlauf der Logistikkette befindet sich der ULD in der Regel im Cargo Bereich des Flugzeugs. In dieser Phase müssen eingesetzte Technologien zur Statusüberwachung passiv sein. Folglich war es notwendig gewesen, eine zuverlässige Lösung zur rechtzeitigen automatischen An- und Abschaltung des Sendebetriebs von Funktechnologien zu realisieren. Das vom Konsortium entwickelte Konzept »CairGoLution« dient heute der durchgängigen Überwachung von ULDs.

CairGoLution identifiziert Integritätsverletzungen

Das System erkennt mittels Sensoren zuverlässig unautorisierte Zugriffe auf den ULD und erzeugt in Echtzeit eine Alarmmeldung, welche die Verantwortlichen der Sendung und die zuständige Behörden erreichen wird. Zudem wurde eine röntgenbasierte Methode entwickelt, die durch intelligente Algorithmen Inhaltssignaturen der ULDs vergleichen kann. Durch den automatisierten Signaturenvergleich kann eindeutig festgestellt werden, ob die Inhalte der ULDs während des Transports manipuliert wurden. Festgestellte Integritätsverletzungen lösen ebenfalls eine Alarmmeldung aus.  erreichen wird.
Dieses Zusammenspiel der Soft- und Hardwarekomponenten wird in der Praxis als eine Dienstleistung für Logistik- und Expressdienstleister, wie beispielsweise DHL, sowie in Airlines integriert.
 

Erfolgreich in der Praxis


Erste globale Praxistests mit Datenloggern an ULDs haben ergeben, dass präzise Bewegungsmuster bei Start- und Landevorgängen detektiert werden können. Dadurch kann in Kombination mit weiteren Sensordaten sicher erkannt werden, ob sich der ULD im Flugzeug befindet. Zusätzlich erhobene globale Bewegungsdaten ermöglichen, neben dem Gewinn an Sicherheit, wirtschaftliche Potenziale beim Einsatz von ULDs. Sowie gestaltet die im Projekt »CairCoLution« entwickelte hybride Dienstleistung den Luftfrachtverkehr der Zukunft sicherer und hilft dabei den Aufwand – und damit die Kosten – gering zu halten.

Unsere Projektpartner

  • TU Darmstadt
  • Deutsche Post DHL Innovation Center GmbH, Troisdorf
  • DoKaSch Gesellschaft für Forschung und Entwicklung mbH, Staudt
  • DHL Express GmbH, Bonn
  • Cetec – Cellular Technology Engineering and Consulting GmbH & co KG

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