Digitale Kooperationssysteme im Mittelstand

Innovative Kommunikations- und Kooperationsprozesse in der digitalen Arbeitswelt

Ziele von KoMiK
© KoMiK

In einer immer flexibler und komplexer werdenden Arbeitswelt können IT-gestützte Kooperationssysteme (Enterprise Collaboration Systems, ECS) die Kommunikation und Kooperation in Projektteams unterstützen, indem sie verschiedene Informationskanäle, z.B. für die interne und externe Kommunikation, das Projekt- und Zeitmanagement, den Einkauf, die Logistik etc., zusammenführen und den Informationsaustausch erleichtern. Nutzen und Folgewirkungen von ECS sind jedoch bisher nicht hinreichend empirisch erforscht. In einer Längsschnittstudie werden deshalb die Auswahl, Einführung und Effekte eines ECS in zwei KMU begleitet.
Das Projekt »KoMiK« adressiert vor allem KMU, weil für diese die Transformation von Kommunikations- und Kooperationsprozessen eine große Herausforderung darstellt. Durch eine zielführende IT- und Kommunikationsstruktur sollen die Geschäftsprozesse so unterstützt werden, dass sie schneller, qualitativ besser und für die Mitarbeitenden zufriedenstellender ablaufen können.

Erfolgsfaktoren für ECS in kleinen und mittelständischen Unternehmen

Ziel des Projekts KoMiK war die modellhafte Einführung von ECS in zwei KMUs sowie die Erforschung von Erfolgsfaktoren und Wirkung einer solchen Einführung auf Unternehmensprozesse sowie Kommunikation, Akzeptanz und Befinden von Mitarbeitenden. Durch das Pandemiegeschehen wurde die Relevanz des Projekts nur noch verschärft – »modellhafte Einführung« wurde zu nachhaltiger und zielgerichteter Implementierung von individuell passenden Kommunikations- und Kollaborationssystemen, die auch unter anderem das Arbeiten von anderen Orten aus ermöglichte.
Hierzu wurden zwei mittelständische Unternehmen über drei Jahre hinweg bei der Einführung und Testung eines IT-gestützten Kooperationssystems begleitet und die Effekte im Unternehmen analysiert. Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS untersuchte dabei aus individueller Ressourcensicht zum einen die Prädiktoren für die Akzeptanz und Nutzung der ECS und zum anderen die Effekte auf das Belastungserleben der Mitarbeitenden. Außerdem entwickelte die Arbeitsgruppe ein Klassifikationsschema, mit dessen Hilfe Unternehmen schneller ein für sie passendes System aussuchen können.

Auswahl eines ECS – passgenau zu den Bedarfen der Unternehmen

Basierend auf den oben genannten Untersuchungen und Ergebnissen konnten die ECS in den Unternehmen erfolgreich implementiert werden. Durch die zielgerichtete Einführung konnten in den Prozessen niedrigere Durchlaufzeiten sowie eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit festgestellt werden.

Um alle kleinen und mittelständischen Unternehmen, die vor der Aufgabe stehen, ihre Kommunikation sowie ihre Kollaboration und ihr Wissensmanagement zu digitalisieren, zu unterstützen, machen wir unsere Projektergebnisse praxis- und handlungsnah für alle Interessierten nutzbar:

Mit Hilfe unseres Auswahltools für das unternehmensindividuell passendste ECS können Entscheiderinnen und Entscheider eines Unternehmens angeben, welchem Unternehmenstyp sie sich zugehörig fühlen, wie sie ihre Kommunikation mit dem ECS verändern wollen und welche Features das ECS beinhalten soll. Basierend auf ihren Angaben wird ihnen anbieterneutral das passendste ECS vorgeschlagen. Hier finden Sie das Screening Tool zur ECS-Auswahl.

In unserer Praktikerbroschüre wird handlungsnah beschrieben, wie man am besten ein ECS einführt. Hier wird sowohl darauf eingegangen, wie die betrieblichen Prozesse für eine optimale Systemauswahl angepasst werden müssen, als auch wie man akzeptanzförderlich die Mitarbeitenden am Einführungsprozess partizipieren lassen kann. Hier geht´s zur Handlungsempfehlung für Praktiker.

Unsere Projektpartner

Das Logo des Forschungsprojektes KoMiK
© KoMiK
  • trilogIQa
  • Universität Bamberg, Professur für Arbeitswissenschaft
  • Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung ISF
  • Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
  • WIBU-SYSTEMS AG
 

Das Projekt wird gefördert von:


Das könnte Sie auch interessieren

 

Future Digital Job Skills

Berufskompetenzen der Digitalisierung
Die Digitalisierung hat weitreichende Folgen und wird v.a. für KMU zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Sie ist eine große Herausforderung und ist nicht nur ein technisches, sondern vor allem auch ein organisatorisches und mitarbeiterbezogenes Thema. Deswegen müssen die »Future Digital Job Skills« identifiziert und gezielt geschult werden.

 

Mittelstand 4.0 @ Bayern

Kleine und mittlere Unternehmen sind das Herz der deutschen Wirtschaft – durch die Digitalisierung kommt es jedoch zu strukturellen Veränderungen, besonders im Mittelstand. Dieser Aufgabe hat sich das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg verschrieben, indem es KMU in Bayern bei ihrer digitalen Transformation hilft. Das Zentrum bietet dazu eine Vielzahl kostenloser Angebote.

 

Smarte Dienstleistungsfabrik

Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen oder Startups fehlen in der Regel die Mittel, um die Potenziale der Digitalisierung optimal zu nutzen. Das will die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS ändern und entwickelt im Forschungsprojekt »Smarte Dienstleistungsfabrik« unter anderem eine physisch-digitale Werkbank.